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А  Б  В  Г  Д  Е  Ж  З  И  Й  К  Л  М  Н  О  П  Р  С  Т  У  Ф  Х  Ц  Ч  Ш  Щ  Э  Ю  Я  AZ

 


Nun rдch es, wer da wolle, es sei Weib oder Mann.
Ich mьsst es wahrlich lьgen, ich hab euch Leides viel getan.” (1840)

Sie sprach: “Da hцrt ihr Recken, wie er mir eingesteht
Mein Leid und seine Tьcke; wie's ihm deshalb ergeht,
Frag ich nun nicht weiter, ihr in Etzels Bann.”
Die ьbermьtgen Degen blickten all einander an. (1841)

Wдr da der Streit erhoben, so hдtte man gesehn,
Wie man den zwei Gesellen mьss Ehre zugestehn;
Das hatten sie in Stьrmen nicht selten dargetan.
Wes jene sich vermaЯen, das ging aus Furcht nun nicht an. (1842)

Da sprach der Recken einer: “Was seht ihr mich an?
Was ich zuvor gelobte, das wird nun nicht getan.
Ich verlier um niemands Gabe das Leben und den Leib:
Uns will wohl hier verleiten dem Kцnig Etzel sein Weib.” (1843)

Da sprach dazu ein andrer: “So steht auch mir der Mut.
Gдbe sie mir Tьrme von rotem Golde gut,
Diesen Fiedelspieler wollt ich nicht bestehn,
Der schnellen Blicken wegen, die ich an ihm hab ersehn. (1844)

Auch kenn ich diesen Hagen seit seinen jungen Tagen;
Man mag mir von dem Recken groЯe Dinge sagen.
In zweiundzwanzig Stьrmen hab ich ihn gesehn;
Da ist wohl mancher Fraue Herzeleid durch ihn geschehn. (1845)

Er und der von Spanien traten manchen Pfad,
Da sie hier bei Etzeln taten manche Tat
Dem Kцnig zu Liebe. Des ist viel geschehn:
Drum mag man Hagen billig groЯe Ehre zugestehn. (1846)

Damals war der Recke an Jahren noch ein Kind:
Da waren schon die Knaben wie jetzo Greise sind.
Nun kam er zu Verstande und ist ein grimmer Mann;
Auch trдgt er Balmungen, den er ьbel gewann.” (1847)

Damit wars entschieden, niemand suchte Streit;
Das war der Kцnigstochter im Herzen bitter leid,
Die Helden gingen wieder: Wohl scheuten sie den Tod
Von den zweien Degen; das tat ihnen wahrlich Not. (1848)

“Nun haben wir gesehen,” sprach der Fiedelmann,
“Dass wir hier Feinde finden wie uns ward kund getan.
Nun lasst uns zu den Kцnigen hin zu Hofe gehn,
So darf unsre Herren mit Streit wohl niemand bestehn.” (1849)

Wie man so manche Dinge aus Zagheit oft verlдsst,
Wo doch Freund beim Freunde mutig steht und fest!
Und ist er wohl bei Sinnen, dass er nicht also tut,
So nimmt die Ehre mancher vor Schaden weislich in Hut. (1850)

“Wohlan, ich will euch folgen,” sprach Hagen dagegen.
Da gingen hin die beiden, wo sie die zieren Degen
Noch harrend des Empfanges auf dem Hofe sahn.
Volker der kьhne hub da laut zu rufen an. (1851)

Er sprach zu seinen Herren: “Wie lange wollt ihr stehn
Und euch drдngen lassen? Ihr sollt zu Hofe gehn
Und von dem Kцnig hцren wie der gesonnen sei.”
Da sah man sich gesellen die Helden kьhn und tadelfrei. (1852)

Dietrich von Berne nahm da an die Hand
Gunther den reichen von Burgondenland:
Irnfried nahm Gernoten, diesen kьhnen Mann;
Da ging mit Rьdigeren Geiselher zu Hof heran. (1853)

Wie sich bei diesem Zuge paarte jeglicher,
Volker und Hagen, die schieden sich nicht mehr
Als noch in einem Kampfe bis an ihren Tod.
Das brachte edeln Frauen Trдnen noch und groЯe Not. (1854)

Da gingen mit den Kцnigen an den Hof heran
Ihres edeln Ingesindes kьhne tausend Mann;
Darьber sechzig Recken: Die waren mitgekommen;
Die hatt aus seinem Lande der kьhne Hagen genommen. (1855)

Hawart und Iring, zwei Degen ausersehn,
Die sah man bei den Kцnigen gesellt nach Hofe gehn:
Dankwart und Wolfhart, ein wackerlicher Degen,
Die sah man groЯer Tugend vor den Ьbrigen pflegen. (1856)

Als der Vogt vom Rheine in den Pallas ging,
Herr Etzel der reiche das lдnger nicht verhing:
Er sprang von seinem Sitze, als er ihm kommen sah.
Ein GruЯ, ein so recht schцner, nie mehr von Kцnigen geschah. (1857)

“Willkommen mir, Herr Gunther und Herr Gerenot
Und euer Bruder Geiselher, die ich hieher entbot
Mit GruЯ und treuem Dienste von Wormes ьberrhein,
Und all das Heergesinde, das soll mir willkommen sein. (1858)

Lasst euch auch Willkommen, ihr beiden Recken, sagen,
Volker der kьhne und der Degen Hagen,
Fьr mich und fьr die Kцnigin hier in diesem Land;
Sie hat euch manchen Boten hin zum Rheine gesandt.” (1859)

Da sprach von Tronje Hagen: “Das haben wir vernommen:
Wдr ich mit meinen Herren zu den Heunen nicht gekommen,
So wдr ich euch zu Ehren geritten in das Land.”
Da nahm der edle Kцnig die lieben Gдste bei der Hand. (1860)

Er fьhrte sie zum Sitze bin wo er selber saЯ.
Da schenkte man den Gдsten, fleiЯig tat man das,
In weiten goldnen Schalen Met, Morass und Wein,
Und hieЯ die fremden Degen hцchlich willkommen sein. (1861)

Da sprach der Kцnig Etzel: “Fьrwahr ich muss gestehn,
Mir konnt auf dieser Erde nicht Lieberes geschehn,
Als durch euch, ihr Recken, dass ihr hierher gekommen.
Damit ist auch der Kцnigin ihre Hohe Trauer benommen. (1862)

Mich nahm es immer Wunder, was ich euch wohl getan.
Da ich der edeln Gдste so manche doch gewann,
Dass ihr nie zu reiten geruhtet in mein Land;
Nun ich euch gesehen, ist mirs zu Freuden gewandt.” (1863)

Da versetzte Rьdiger, ein Ritter hochgemut:
“Ihr sollt sie gern empfahen, ihre Treue, die ist gut.
Wohl mцgen hoher Ehren meiner Fraue Brьder pflegen:
Sie bringen euch zu Hause manchen waidlichen Degen.” (1864)

Am Sonnenwende-Abend waren sie gekommen
An Etzels Hof, des reichen. Noch selten ward vernommen
Von so hohem GruЯe, womit er sie empfing.
Nun war es Zeit zum Essen: Der Fьrst zu Tisch mit ihnen ging (1865)

Ein Wirt bei seinen Gдsten sich nie so hold betrug.
Zu trinken und zu essen gab man ihnen genug;
Was sie nur wьnschen mochten, das wurde gern gewдhrt.
Man hatte von den Helden viel groЯe Wunder gehцrt. (1866)

* Der reiche Etzel hatte an ein Gebдude weit
Viel FleiЯ und Mьh gewendet und Kosten nicht gescheut:
Man sah Pallas und Tьrme, Gemдcher ohne Zahl
IN einer weiten Veste und einen herrlichen Saal. (1867)

* Den hatt er bauen lassen lang, hoch und weit,
Weil ihn so viel der Recken besuchten jederzeit
Auch ander Ingesinde, zwцlf reiche Kцnge hehr,
Und viel der werten Degen hatt er zu allen Zeiten mehr (1868)

* Als sie gewann ein Kцnig, davon ich noch vernahm.
Er lebte so mit Freunden und Mannen ohne Gram:
Turnei und Ritterspiele hatte der Kцnig gut
Durch manchen schnellen Degen; drum stand wohl hoch ihm der Mut. (1869)



30. Abenteuer
Wie Hagen und Volker Schildwacht standen



Der Tag war zu Ende, nun kam heran die Nacht:
Den reisemьden Recken war Sorge nun erwacht,
Wo sie ruhen sollten und in ihr Bette gehn.
Darьber fragte Hagen: Bescheid ist ihnen geschehn. (1870)

Gunther sprach zum Wirte: “Gott lass euchs wohlgedeihn:
Wir wollen schlafen gehen, mag es mit Urlaub sein.
Wenn ihr gebietet, kommen wir wieder morgen fruh.”
Der Wirt entlieЯ die Gдste wohlgemut zu ihrer Ruh. (1871)

Von allen Seiten drдngen man die Gдste sah;
Volker der Kьhne sprach zu den Heunen da:
“Wie dьrfet ihr uns Recken vor die FьЯe gehn?
Und wollt ihr das nicht meiden, so wird euch ьbel geschehn. (1872)

“So schlag ich dem und jenem so schweren Geigenschlag,
Hat er einen Treuen, dass ders beweinen mag.
Nun weichet vor uns Recken, fьrwahr, mich dьnkt es gut:
Es heiЯen alle Degen und haben doch nicht gleichen Mut.” (1873)

Als in solchem Zorne sprach der Fiedeler,
Sah der kьhne Hagen ьber die Achsel her;
Er sprach: “Euch rдt zum Heile der kьhne Fiedelmann:
Geht zu den Herbergen, ihr in der Kriemhilde Bann. (1874)

Wonach euch hier gelьstet, es fьgt sich nicht dazu:
Wollt ihr was beginnen, so kommt uns morgen frьh,
Und lasst uns Reisemьde heut der Ruhe pflegen:
Es geschieht wohl nimmer so willig mehr von einem Degen.” (1875)

Da brachte man die Gдste in einen weiten Saal.
Da fanden sie bereitet den Recken allzumal
Manches reiche Bette, lang genug und breit.
Gern schьf ihnen Kriemhild das allergrцЯte Leid. (1876)

Manche schmucke Decke von Arras da lag
Aus lichthellem Zeuche, und manches Ьberdach
Aus arabischer Seide, so gut sie mochte sein;
Darьber lagen Leisten, die gaben herrlichen Schein. (1877)

Viel Bettlaken fand man von Hermelin gemacht
Und von schwarzem Zobel, worunter sie die Nacht
Sich Ruhe schaffen sollten bis an den lichten Tag.
Ein Fьrst mit seinem Volke wohl nimmer herrlicher lag. (1878)

“O weh der Herberge!”, sprach Geiselher das Kind,
“Und weh meiner Freunde, die mit uns kommen sind.
Wie gut es meine Schwester mir auch hier erbot,
Wir gewinnen, fьrcht ich, alle von ihrem Hasse den Tod.” (1879)

“Nun lasst eure Sorge,” sprach Hagen der Degen,
“Ich will heunte selber der Schildwache pflegen
Und will euch wohl behьten bis an den lichten Tag:
Seid drum ohne Sorgen: Und mag es wenden, wer da mag.” (1880)

Da neigten sich ihm alle und sagten ihm den Dank.
Sie gingen zu den Betten. Da wдhrt' es nicht lang
Bis in Ruhe lagen die Helden wohlgetan.
Hagen der Kьhne sich rasch zu waffnen begann. (1881)

Da sprach der Fiedelspieler, Volker der Degen:
“Verschmдht ihr nicht, Hagen, so will ich mit euch pflegen
Heunt der Schildwache bis an den lichten Tag.”
Da dankte Volkern der Degen gьtlich und sprach: (1882)

“Nun lohn euch Gott vom Himmel, lieber Volker,
Zu allen meinen Sorgen wьnsch ich niemand mehr
Als nur euch alleine, befahr ich irgend Not:
Ich will es wohl vergelten, es verhьt es denn der Tod.” (1883)

Da warfen sich die beiden in ihr licht Gewand.
Da fasste jedweder den Schild an seine Hand:
Sie gingen aus dem Hause vor die Tьre stehn
Und hьteten der Gдste; das ist mit Treue geschehn. (1884)

Volker der Schnelle legte von der Hand
Seinen Schild den guten an des Saales Wand:
Dann wandt er sich zurьcke, wo seine Fiedel war
Und diente seinen Freunden: Das ziemt ihm trefflich fьrwahr. (1885)

Er saЯ auf einem Steine unter des Hauses Tor.
So kьhnen Fiedelspieler sah man nie zuvor:
Als der Saiten Tцnen ihm so sьЯ erklang,
Die stolzen Heimatlosen, die sagten des Volkern Dank. (1886)

Da klangen seine Saiten, dass all das Haus erscholl.
Seine Kraft uns sein Geschicke, die waren beide voll:
SьЯer immer sьЯer zu geigen er begann;
So spielt' er in den Schlummer gar manchen sorgenden Mann. (1887)

Da sie entschlafen waren und Volker das befand,
Da nahm der Degen wieder den Schild an die Hand
Und ging aus dem Hause vor die Tьre stehn,
Die Gдste zu bewahren vor denen in Kriemhildens Lehn. (1888)

Nach dem ersten Schlafe, wenn es erst da geschah,
Volker der kьhne Helme glдnzen sah
Fernher durch das Dunkel: Die in Kriemhilds Bann
Hдtten an den Gдsten gerne Schaden getan. (1889)

* Bevor da Kriemhilde die Recken abgesandt,
Sprach sie: “Wenn ihr sie findet, so seid um Gott ermahnt,
Dass ihr niemand tцtet als den einen Mann,
Hagen den Ungetreuen: Die andern rьhret nicht an.” (1890)

Da sprach der Fiedelspieler: “Freund Hagen, hцret mich,
Wir tragen diese Sorge selbander ritterlich.
Ich sehe Volk in Waffen vor dem Hause stehn:
So viel ich mag erkennen, so wollen sie uns hier bestehn.” (1891)

“So schweiget,” sprach da Hagen, “erwarten wir sie hier.
Eh sie uns gewahren wird ihrer Helme Zier
Zerschroten mit den Schwertern von unser beider Hand:
Sie werden Kriemhilden ьbel wieder heimgesandt.” (1892)

Der Heunenrecken einer das gar bald ersah,
Die Tьre sei behьtet: Wie balde sprach er da:
“Was wir im Sinne hatten kann nun nicht geschehn:
Ich seh den Fiedelspieler vor dem Hause Schildwacht stehn. (1893)

Der trдgt auf dem Haupte einen Helm von lichtem Glanz.
Der ist hart und lauter, stark dazu und ganz;
Ihm glьhn die Panzerringe wie das Feuer tut.
Daneben steht auch Hagen: Die hьten wohl der Gдste gut.” (1894)

Da wandten sie sich wieder. Als Volker das ersah,
Zu seinem Heergesellen zornig sprach er da:
“Nun lasst mich von dem Hause zu den Recken gehn:
So frag ich um die Mдre die in der Kriemhilde Lehn.” (1895)

“Nicht doch, wenn ihr mich liebet,” sprach Hagen dagegen,
“Wenn ihr das Haus verlieЯet, diese schnellen Degen
Brдchten euch mit Schwertern leicht in solche Not,
Dass ich euch helfen mьsste, wдrs aller meiner Freunde Tod. (1896)

“Wenn wir dann beide gerieten in den Streit,
So drдngen ihrer viele oder vier in kurzer Zeit
Leichtlich zu dem Hause und schьfen solche Not
An den Schlafenden drinnen, dass wir bereuten bis zum Tod.” (1897)

Da sprach wieder Volker: So lasst es nur geschehn,
Dass sie inne werden, wir haben sie gesehn:
So kцnnen uns nicht leugnen die in Kriemhilds Bann,
Dass sie an den Gдsten gern untreu hдtten getan.” (1898)

Da rief ihnen Volker entgegen gleich zur Hand:
“Was geht ihr so gewaffnet, ihr Degen auserkannt?
Wollt ihr morden reiten, ihr in Kriemhilds Bann?
So nehmt mich zur Hilfe und meinen Heergesellen an.” (1899)

Niemand gab Antwort; zornig war sein Mut:
“Pfui, ihr verzagten Wichter,” so sprach der Degen gut;
“Im Schlaf uns zu ermorden, schlicht ihr dazu heran?
Das ward so guten Helden bisher noch selten getan.” (1900)

Da ward auch die Mдre der Kцnigin bekannt
Vom Abzug ihrer Boten: Wie schwer sie das empfand!
Da fьgte sie es anders; gar grimmig war ihr Mut.
Das mussten bald entgelten viel der Helden kьhn und gut. (1901)



31. Abenteuer
Wie die Herren zur Kirche gingen


“Mir wird so kьhl im Harnisch,” sprach der Fiedeler,
“Als ob die Nacht nicht lдnger wдhren wolle mehr:
Ich fьhl es an den Lьften, es ist nicht weit vom Tag.”
Da weckten sie gar manchen, der da im Schlafe noch lag (1902)

Da schien der lichte Morgen den Gдsten in den Saal.
Hagen begann zu fragen die Ritter allzumal,
Ob sie zu dem Mьnster zur Messe wollten gehn?
Nach Site bei den Christen erscholl der Glocken Getцn. (1903)

Der Gesang war ungleich; kein Wunder mocht es sein,
Dass Christen mit Heiden nicht stimmen ьberein.
Da wollten zu der Kirche die in Gunthers Lehn:
Man sah sie von den Betten all zumal da erstehn. (1904)

Da schnьrten sich die Recken in also gut Gewand,
Dass wohl niemals Helden in eines Kцnigs Land
Bessre Kleider brachten Hagen war es leid:
Er sprach: “Ihr tдtet besser und trьget Kleider zum Streit. (1905)

Nun ist euch zur Genьge die Mдre wohl bekannt:
Drum traget statt der Rosen die Waffen an der Hand;
Statt wohl gesteinter Hьte die lichten Helme gut,
Da wir so wohl erkennen der argen Kriemhilde Mut. (1906)

Wir mьssen heute streiten, das will ich euch sagen.
Statt seidner Hemden sollt ihr Halsbergen tragen;
Statt der reichen Mдntel die guten Schilde breit,
Wenn jemand mit euch zьrnet, dass ihr in der Wehr seid. (1907)

Meine leiben Herren, ihr Freunde wie mein Bann,
Geht nun zu dem Mьnster williglich heran
Und klaget Gott dem reichen eure Sorg und Not;
Denn wisset unbezweifelt, es naht uns allen der Tod. (1908)

Ihr sollt auch nicht vergessen was von euch geschah,
Und steht andдchtgen Herzens vor euerm Gotte da.
Daran will ich euch mahnen, ihr guten Recken hehr;
Es wend' es Gott denn anders, so hцrt ihr keine Messe mehr.” (1909)

Sie gingen zu dem Mьnster die Fьrsten wie ihr Lehn.
Auf dem heilgen Friedhof, da hieЯ sie stille stehn
Hagen der kьhne, damit man sie nicht schied.
Er sprach: “Noch weiЯ ja niemand, was von den Heunen geschieht. (1910)

“Legt, meine Freunde, die Schilde vor den FuЯ
Und lohnt es, heut euch jemand feindlichen GruЯ,
Mit tiefen Todeswunden; das ist was Hagen rдt:
So werdet ihr befunden wies euch am Lцblichsten steht.” (1911)

Volker und Hagen, die beiden gingen dann
Vor das weite Mьnster. Das ward darum getan,
Weil sie schauen wollten, ob sich die Kцngin hehr
Mit ihnen drдngen mьsse: Sie zьrnten ihr beide sehr. (1912)

Da kam der Wirt des Landes und auch sein schцnes Weib;
Mit reichem Gewande geziert war ihr Leib.
Manchen schnellen Degen sah man mit ihm fahren;
Da flog der Staub zur Hцhe von der Kriemhilde Scharen. (1913)

Als der reiche Kцnig so wohl gewaffnet sah
Die Kцnge nebst dem Volke, wie balde sprach er da:
“Was seh ich meine Freunde unter Helmen gehn?
Leid wдr mir meiner Treue, wдr ihnen Leid hier geschehn. (1914)

Das wollt ich ihnen bьЯen, wie es sie dдuchte gut.
Wenn ihnen wer beschwerte das Herz und auch den Mut,
So lass ich sie wohl schauen mir sei es wahrlich leid:
Was sie gebieten mцgen, dazu bin ich gern bereit.” (1915)

Zur Antwort gab ihm Hagen: “Uns ist kein Leid geschehn.
Es ist der Herren Sitte, dass sie gewaffnet gehn
Bei Hofgelagen immer zu dreien vollen Tagen.
Was uns hier geschдhe, wir wьrden es Etzeln klagen.” (1916)

Wohl hцrte Kriemhilde Hagens Rede da.
Wie feindlich sie dem Degen unter die Augen sah!
Sie wollte doch nicht melden den Brauch in ihrem Land,
So lang sie den auch hatte bei den Burgonden gekannt. (1917)

Wie grimm und stark sie ihnen entgegen wдre,
Hдtte jemand Etzeln gesagt die Mдre,
Er hдtt es wohl gewendet, was nun doch geschah:
In hohem Ьbermute verschwiegen sie es alle da. (1918)

Da schritt mit vielem Volke die Kцngin nach der Tьr:
Da wollten diese beide nicht weichen von ihr
Zweier Hдnde Breite: Das war den Heunen leid.
Da musste sie sich drдngen mit den Helden allbereit. (1919)

Etzels Kдmmerlinge, die dдuchte das nicht gut:
Da hдtten sie den Recken gern erzьrnt den Mut,
Wenn sie gedurft hдtten vor dem Kцnig hehr.
Da gab es groЯ Gedrдnge und doch nichts anderes mehr. (1920)

Als nach dem Gottesdienste man heim zu ziehn begann,
Da kam gar bald geritten mancher Heunenmann.
Da war bei Kriemhilden manche schцne Maid:
Wohl siebentausend Degen gaben der Kцnigin Geleit, (1921)

Kriemhild mit ihren Frauen in den Fenstern saЯ
Bei Etzeln dem reichen; gerne sah er das.
Sie wollten reiten sehen die Helden auserkannt:
Hei! Was man fremder Recken vor ihnen auf dem Hofe fand! (1922)

Da war auch mit den Knechten der Marschall gekommen:
Der kьhne Dankwart hatte zu sich genommen
Seines Herrn Gesinde von Burgondenland:
Die Rosse man gesattelt von kьhnen Niblungen fand. (1923)

Als zu Rosse kamen die Fьrsten und ihr Bann,
Volker der starke hub zu raten an,
Sie sollten buhurdieren nach ihres Landes Sitten.
Da wurde von den Helden bald gar herrlich geritten. (1924)

Was der Held geraten, niemanden des verdross.
Das Kampfspiel und das Schallen wurden beide groЯ.
Zu dem weiten Hofe kam da mancher Mann;
Etzel und Kriemhilde, die schauten alles mit an. (1925)

Auf den Buhurd kamen sechshundert Degen,
Dietrichens Recken, den Gдsten entgegen.
Mit den Burgonden wollten sie sich im Spiel ergehn;
Hдtt es ihr Herr vergцnnet, so wдr es gerne geschehn. (1926)

Hei! Was gute Degen ritten da heran!
Dieterich dem Herren ward es kund getan.
Mit Gunthers Ingesinde das Spiel er ihnen verbot:
Er schonte seiner Leute; das tat ihm sicherlich Not. (1927)

Als vom Platze schieden die dem Berner untertan,
Kamen von Bechlaren die im Rьdgers Bann,
Fьnfhundert unter Schilden, vor den Saal geritten;
Leid wars dem Markgrafen; er hдtt es gern nicht gelitten. (1928)

Da ritt der Degen weislich zu ihnen durch die Schar
Und sagte seinen Degen: Sie wьrden wohl gewahr,
Dass im Unmut wдren die in Gunthers Bann:
Wenn sie das Wettspiel lieЯen, so sei ihm Liebes getan. (1929)

Als von ihnen schieden die Helden unverzagt,
Die Thьringer kamen, wie man uns hat gesagt,
Und vom Dдnenlande wohl tausend kьhner Degen:
Von Stichen sah man fliegen viel der Splitter allerwegen. (1930)

Irnfried und Hawart in das Kampfspiel ritten:
Ihrer harrten die vom Rheine mit hochfдhrtgen Sitten.
Sie tjosteten mit denen von Thьringerland:
Durchbohrt von Stichen wurde mancher schцne Schildesrand. (1931)

Da kam der Degen Blцdel, dreitausend in der Schar.
Etzel und Kriemhilde nahmen sein wohl wahr,
Weil vor ihnen beiden das Ritterspiel geschah.
Die Kцnigin es gerne aus Hass zu den Burgonden sah. (1932)

* Sie gedacht in ihrem Sinne, wie es schier auch wдr geschehn:
“Tдten sie wem Leides, so dьrft ich mich versehn,
Dass es zum Ernste kдme: An den Feinden mein
Wьrd ich dann gerochen, des wollt ich ohne Sorge sein.” (1933)

Schrutan und Gibeke auf den Buhurd ritten,
Ramung und Hornbog, nach heunischen Sitten.
Sie hielten vor den Helden aus Burgondenland:
Da flogen auf die Schдfte hoch ьber des Saales Wand. (1934)

* Wie da die andern ritten, das war nur eitler Schall.
Von StцЯen auf die Schilde den Pallas und den Saal
Hцrte man ertosen durch die in Gunthers Bann.
Das Lob sich sein Gesinde mit groЯen Ehren gewann. (1935)

Da ward die Kurzweile so mдchtig und so groЯ.
Dass den Satteldecken der blanke SchweiЯ entfloss
Von den guten Rossen, so die Helden ritten:
Sie versuchten an den Heunen sich mit hochfдhrtgen Sitten. (1936)

Da sprach der kьhne Volker, der edle Fiedelmann:
“Zu zag sind diese Degen, sie greifen uns nicht an.
Ich hцrte immer sagen, sie hassten uns so sehr:
Nun wдr die Zeit gelegen, es fьgt sich ihnen so nicht mehr.” (1937)

“Wieder zu den Stдllen,” sprach da Volker,
“Ziehe man die Rosse; wir reiten wohl noch mehr
In den Abendstunden, kommt dazu die Zeit:
Ob dann wohl den Burgonden den Preis die Kцnigin beut?” (1938)

Da sahn sie einen reiten so zierlich daher,
Wie im Heunenlande wohl kein andrer mehr:
Vielleicht in den Zeiten hatt er ein Liebchen traut:
Er ritt so schmuck gekleidet als eines edeln Ritters Braut. (1939)

Da sprach wieder Volker: “Wie blieb das ungetan?
Jener Frauenliebling muss einen StoЯ empfahn.
Das mag hier niemand wenden, es geht ihm an den Leib:
Nicht frag ich, ob drum zьrne dem Kцnig Etzel sein Weib.” (1940)

“Nicht doch! Bei meiner Liebe,” der Kцnig gleich begann,
“Man wird uns darum tadeln, greifen wir sie an:
Die Heunen lasst beginnen, es kommt wohl noch dahin.”
Noch saЯ Kцnig Etzel am Fenster bei der Kцnigin. (1941)

Ich will das Kampfspiel mehren,” sprach Hagen dagegen,
“Lasst die Frauen sehen und alle diese Degen
Wie wir reiten kцnnen; das ist wohlgetan:
Man gibt doch wenig Lobes den Recken hier in Gunthers Bann.” (1942)

Volker der Schnelle ritt wieder in den Streit.
Da schuf er mancher Fraue groЯes Herzeleid:
Er stach dem reichen Heunen der Speer durch den Leib:
Das sah man bald beweinen manche Maid und manches Weib. (1943)

Da kam in groЯer Eile Hagen mit seinem Bann:
Mit sechzig seiner Degen zu reiten hub er an
Zu dem Fiedelspieler hin wo das Spiel geschah;
Etzel mit Kriemhilden das alles wohl ьbersah. (1944)

Da lieЯen die drei Kцnige den kьhnen Fiedler gut
Unter seinen Feinden nicht lдnger ohne Hut.
Da ward von tausend Helden mit groЯer Kunst geritten;
Sie taten was sie lьstete mit gar hochfдhrtgen Sitten. (1945)

Als der reiche Heune zu Tode war geschlagen,
Vernahm man seiner Freunde Wehruf und Klagen.
Da fragte das Gesinde: “Wer hat das getan?”
Man sprach: “
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