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(786)
Die Sдttel und die Schilde man da bereiten lieЯ.
Den Rittern und den Frauen, die er sich folgen hieЯ,
Gab man was sie wollten: Zu wьnschen blieb nichts mehr.
Er brachte seinen Freunden manchem stolzen Gast daher. (787)
Nun wandten sich die Boten zurьck und eilten sehr.
Da kam von Norwegen Gere, der Degen hehr
Und wurde wohl empfangen: Sie schwangen sich zu Tal
Von Rossen und von Mдhren dort vor Kцnig Gunthers Saal. (788)
Die Jungen und die Alten kamen, wie man tut,
Und fragten nach der Mдre. Da sprach der Ritter gut:
“Wenn ichs dem Kцnig sage, wird es auch euch bekannt.”
Er ging mit den Gesellen dahin, wo er Gunthern fand. (789)
Der Kцnig vor Freude von dem Sessel sprang:
Dass sie so blad gekommen, sagt' ihnen Dank
Brunhild die Schцne. Zu den Boten sprach er da:
“Wie gehabt sich Siegried, von dem mir Liebe viel geschah?” (790)
Da sprach der kьhne Gere: “Er ward der Freude rot,
Er und eure Schwester. So holde Mдr entbot
Seinen Freunden wahrlich nie zuvor ein Mann
Als euch Kцnig Siegfried und sein Vater hat getan.” (791)
Da sprach zum Markgrafen des reichen Kцnigs Weib:
“Nun sagt mir, kommt euch Kriemhild? Hat noch ihr schцner Leib
Die hohe Zier behalten, deren sie mochte pflegen?”
Sie wird euch sicher kommen,” sprach da Gere der Degen. (792)
Ute lieЯ den Boten gar balde vor sich gehn.
Da war es ohn ihr Fragen wohl an ihr zu verstehn
Was sie zu wissen wьnsche: “War Kriemhild noch wohlauf?”
Das sagt' er, und sie komme nach kurzer Stunden Verlauf. (793)
Auch wurde nicht verhohlen am Hof der Botenfold,
Den ihnen Siegfried schenkte, die Kleider und das Gold:
Die lieЯ man alle schauen in der drei Fьrsten Bann.
Um seine groЯe Milde pries man hцchlich den Mann. (794)
“Er mag wohl,” sprach da Hagen, “mit vollen Hдnden geben;
Er kцnnt es nicht verschwenden und sollt er ewig leben.
Den Hort der Nibelungen beschlieЯt des Kцnigs Hand;
Hei! Dass er jemals kдme in der Burgonden Land!” (795)
Das ganze Hofgesinde freute sich dazu,
Dass sie kommen sollten: Da waren spдt und frьh
Die Herren sehr beflieЯen in der drei Kцnge Bann:
Gar viel der hohen Sitze man zu errichten begann. (796)
Haunolt der kьhne und Sindold der Degen
Hatten wenig MuЯe: Sie mussten stьndlich pflegen
Des Schenk– und Truchsess-Amtes, und richten manche Bank;
Auch Ortwein war behilflich: Des sagt' ihnen Gunther Dank. (797)
Rumolt der Kьchenmeister, wie herrscht' er in der Zeit
Ob seinen Untertanen! Gar manchen Kessel weit,
Hдfen und Pfannen, hei, was man deren fand!
Denen ward da Kost bereitet, die da kamen in das Land. (798)
* Der Frauen Arbeiten waren auch nicht klein:
Sie zierten ihre Kleider, worauf manch edler Stein.
Des Strahlen ferne glдnzten, gewirkt war in das Gold;
Wenn sie die anlegten, ward ihnen mдnniglich hold. (799)
13. Abenteuer
Wie sie zum Hofgelage fuhren
All ihr Bemьhen lassen wir nun sein
Und sagen wie Frau Kriemhild und ihre Mдgdelein
Hin zum Rheine fuhren von Nibelungenland.
Nie trugen Rosse wieder so manches reiche Gewand. (800)
Viel Saumschreine wurden versendet auf den Wegen;
Da ritt mit seinen Freunden Siegfried der Degen
Und die Kцnigstochter in hoher Freuden Wahn:
Da war es ihnen allen zu groЯem Leide getan. (801)
Sie lieЯen in der Heimat Siegfrieds Kindelein,
Den Sohn der Kriemhilde; das musste wohl so sein.
Aus ihrer Hofreise erwuchs ihm viel Beschwer:
Seinen Vater, seine Mutter er sah das Kindlein nimmermehr. (802)
Auch ritt mit ihnen dannen Siegmund der Kцnig hehr;
Hдtt er ahnen kцnnen, wie es ihm nachher
Beim Hofgelag erginge, er hдtt es nicht gesehn:
Ihm konnt an lieben Freunden grцЯer Leid nicht geschehn. (803)
Vorausgesandte Boten verhieЯen sie bei Zeit:
Entgegen ritten ihnen in herrlichem Geleit
Von Utens Freunden viele und Kцnig Gunthers Bann:
Der Wirt fьr seine Gдste sich zu befleiЯen begann. (804)
Er ging zu Brunhilden, wo er sie sitzen fand:
“Wie empfing euch meine Schwester, da ihr kamet in dies Land?
So will ich, dass ihr Siegfrieds Gemahl empfangen sollt!”
“Das tu ich,” sprach sie, “gerne: ich bin ihr billiglich hold.” (805)
Da sprach der reiche Kцnig: Sie kommen morgen frьh:
Wollt ihr sie empfangen, so greifet balde zu,
Dass sie uns in der Veste nicht ьberraschen hie:
Mir kamen liebre Gдste wohl noch niemals als sie.” (806)
Ihre Mдgdelein und Frauen lieЯ sie da zur Hand
Gute Kleider suchen, die besten, die man fand,
Die sollt ihr Ingesinde vor den Gдsten tragen:
Das taten sie doch gerne, das mag man fьr Wahrheit sagen. (807)
Da eilten auch zu dienen die in Gunthers Lehn;
Alle seine Recken hieЯ er mit sich gehn.
Da ritt die Kцnigsfraue herrlich hindann;
Da ward den lieben Gдsten ein schцnes GrьЯes getan. (808)
In wie hohen Freuden da empfing man sie!
Sie dдuchte, dass Kriemhilde Frau Brunhilden nie
So wohl empfangen habe in Burgondenland.
Allen die es sahen ward hohe Wonne bekannt. (809)
Nun war auch Siegfried kommen mit seiner Leute Heer.
Da sah man die Helden sich wenden hin und her
Im Feld allenthalben mit ungezдhlten Scharen.
Da konnte sich vor Drдngen und Stдuben niemand bewahren. (810)
Als der Wirt des Landes Siegfrieden sah
Und Siegmund den Kцnig, wie freundlich sprach er da:
“Nun seid mir hochwillkommen und all den Freunden mein;
Wir wollen hohes Mutes ob eurer Hofreise sein.” (811)
“Nun lohn euch Gott,” sprach Siegmund, der ehrbegierge Mann,
“Seit sich euch zum Freunde Siegfried gewann,
War es all mein Sinnen, wie ich euch mцchte sehn.”
Da sprach der Kцnig Gunther: “Nun freut mich, dass es geschehn.” (812)
Siegfried ward empfangen wie man das wohl gesollt,
Mit viel groЯen Ehren; ein jeder war ihm hold.
Des half mit Rittersitten Gernot und Geiselher;
Man bot es leiben Gдsten so gьtlich wohl nimmermehr. (813)
Nun konnten in der Nдhe sich die Kцniginnen schaun.
Da sah man Sдttel ledig: da wurden schцne Fraun
Von der Helden Hдnden gehoben auf das Gras:
Wer gerne Frauen diente, wie selten der da mьЯig saЯ! (814)
Da gingen zueinander die Frauen minniglich.
Sehr darьber freuten viel der Ritter sich,
Dass der Beiden GrьЯen so minniglich erging.
Da sah man manchen Recken der Frauendienste beging. (815)
Das herrliche Gesinde nahm sich bei der Hand;
Zьchtiglich sich neigen man da nicht selten fand
Und minniglich sich kьssen viel Frauen wohlgetan.
Das freuten sich zu schauen die in der Kцnige Bann. (816)
Sie versдumten sich nicht lдnger, sie ritten nach der Stadt.
Der Wirt seinen Gдsten zu beweisen bat,
Dass man sie gerne sдhe in der Burgonden Land.
Manches schцne Kampfspiel man vor den Jungfrauen fand. (817)
Da lieЯ von Tronje Hagen und auch Ortewein,
Wie sie gewaltig waren, wohl offenkundig sein;
Was sie gebieten mochten, das wurde gleich getan.
Man sah die lieben Gдste viel Dienst von ihnen empfahn. (818)
Mancher Schild erhallte vor der Veste Thor
Von Stichen und von StцЯen. Lange hielt davor
Der Wirt mit seinen Gдsten bevor sie zogen ein:
In Kurzweile mochten die Stunden rasch zerronnen sein. (819)
Vor den weiten Pallas sie nun in Freuden ritten.
Viel kunstreiche Decken, gut und wohl geschnitten,
Sah man von den Sдtteln den Frauen wohlgetan
Allenthalben hangen: Da kamen Diener heran. (820)
Zu ihrer Ruhe brachte man die Gдste da.
Hin und wieder blicken man Brunhilden sah
Nach Kriemhild der Frauen; schцn war sie genug:
Den Glanz noch vor dem Golde ihre hehre Farbe trug. (821)
Da vernahm man allenthalben zu Wormes in der Stadt
Den Jubel des Gesindes, Kцnig Gunther bat
Dankwarten seinen Marschall, er mцg es wohl verpflegen:
Da lieЯ er das Gesinde in gute Herbergen legen. (822)
DrauЯen und darinnen bekцstigte man sie:
So wohl gewartet wurde fremder Gдste nie.
Was einer wьnschen mochte, das war ihm gern gewдhrt:
So reich war der Kцnig, es wurde keinem was verwehrt. (823)
Man dient' ihnen freundlich und ohn allen Hass.
Der Kцnig zu Tische mit seinen Gдsten saЯ;
Siegfrieden lieЯ man sitzen wie er sonst getan.
Mit ihm ging zu den Stьhlen mancher waidliche Mann. (824)
Zwцlfhundert Recken sich an die Tafel hin
Mit ihm zu Tische setzten: Brunhild die Kцnigin
Gedachte, wie ein Dienstmann nicht reicher mцge sein.
Noch war sie ihm so gьnstig, sie lieЯ ihn gerne gedeihn. (825)
An jenem Abende, da so der Kцnig saЯ,
Viel reiche Kleider wurden da vom Weine nass;
Wenn die Schenken sollten zu den Tischen gehn,
Da sah man volle Dienste mit groЯem FleiЯe geschehn. (826)
Wie bei den Gelagen immer Sitte mochte sein,
LieЯ man zur Ruhe gehen Fraun und Mдgdelein.
Von wannen wer gekommen, der Wirt ihm Sorge trug:
In gьtlichen Ehren gab man da jedem genug. (827)
Als die Nacht zu Ende, sich hob des Tages Schein,
Da sah man aus den Kisten manchen Edelstein
Auf gutem Kleid erglдnzen; das schuf der Frauen Hand.
Da ward hervorgesuchet manches schцne Gewand. (828)
Bevor es vцllig tagte, da kamen vor den Saal
Ritter viel und Knechte: da hob sich wieder Schall
Vor einer Frьhmesse, die man dem Kцnig sang.
So ritten junge Helden, der Kцnig sagt' ihnen Dank. (829)
Da klangen die Posaunen von manchem krдftgen StoЯ;
Der Flцten und Trommeten Schallen ward so groЯ,
Worms die weite Veste gab lauten Widerhall.
Da kamen auf den Rossen die kьhnen Helden ьberall. (830)
Da hob sich in dem Lande ein hohes Ritterspiel
Von manchem guten Recken: Da sah man ihrer viel,
Deren junge Herzen fьllte froher Mut.
Man sah da unter Schilden viel Ritter zierlich und gut. (831)
Da saЯ in den Fenstern manch herrliches Weib
Und viel der schцnen Maide: Gezieret war ihr Leib.
Da sahen sie turnieren manchen kьhnen Mann:
Der Wirt mit seinen Freunden zu reiten selber begann. (832)
So vertrieben sie die Weile, die dдuchte sie nicht lang.
Da lud sie zum Dome mancher Glockenklang:
Den Frauen kamen Rosse, da ritten sie hindann;
Den edeln Kцniginnen folgte mancher kьhne Mann (833)
Sie stiegen vor dem Mьnster nieder auf das Gras.
Noch hegte zu den Gдsten Brunhilden keinen Hass.
Sie gingen unter Krone in das Mьnster weit:
Bald schied sich diese Liebe: Das wirkte heftiger Neid. (834)
Da sie gehцrt die Messe, sah man sie weiter ziehn
Unter hohen Ehren. Sie gingen heiter hin
Zu des Kцnigs Tischen. Ihre Freude nicht erlag
Bei diesen Lustbarkeiten bis gegen den elften Tag. (835)
* Die Kцnigin gedachte: “Ich wills nicht lдnger tragen.
Wie ich es fьgen mцge, Kriemhilde muss mir sagen
Warum uns doch so lange den Zins versaЯ ihr Mann:
Der ist doch unser Eigen: Der Frag ich nicht entraten kann.” (836)
* So harrte sie der Stunde, bis es der Teufel riet,
Dass sie das Hofgelage und die Lust mit Leide schied.
Was ihr lag am Herzen, zu frьh nur musst es kommen:
Drum ward in manchen Landen durch sie viel Jammer vernommen. (837)
14. Abenteuer
Wie die Kцniginnen sich schalten
Es war vor einer Vesper als man den Schall vernahm,
Der von manchem Recken auf dem Hofe kam:
Sie stellten Ritterspiele Kurzweil halber an.
Da eilten es zu schauen der Frauen viel und mancher Mann. (838)
Da saЯen beisammen die Kцniginnen reich
Und gedachten zweier Recken, die waren ohne Gleich.
Da sprach die schцne Kriemhild: “Ich hab einen Mann:
Alle diese Reiche wдren ihm billig untertan.” (839)
Da sprach Frau Brunhilde: “Wie kцnnte das wohl sein?
Wenn anders niemand lebte, als du und er allein,
So mцchten ihm die Reiche wohl zu Gebote stehn:
So lange Gunther lebet, so kann es nimmer geschehn.” (840)
Da sprach Kriemhilde wieder: “Siehst du, wie er steht,
Wie er da so herrlich vor allen Recken geht,
Wie der lichte Vollmond vor den Sternen tut!
Darob mag ich wohl immer tragen frцhlichen Mut.” (841)
Da sprach Frau Brunhilde: “Dein Mann sei noch so schцn,
So waidlich und bieder, so muss doch drьber gehn
Gunther der Recke, der edle Bruder dein:
Der muss vor allen Kцnigen, das wisse du wahrlich, sein.” (842)
Da sprach Kriemhilde wieder: “So teuer ist mein Mann,
Dass er nicht unverdienet dies Lob von mir gewann.
An gar manchen Dingen ist seine Ehre groЯ:
Das glaube mir, Brunhilde, er ist wohl Gunthers Genoss!” (843)
“Das sollst du mir, Kriemhilde, im Argen nicht verstehn,
Es ist auch meine Rede nicht ohne Grund geschehn:
Ich hцre es beide sagen, als ich zuerst sie sah,
Und als des Kцnigs Willen in meinen Spielen geschah, (844)
Und da er meine Minne so ritterlich gewann,
Da sagt' es Siegfried selber, er sei des Kцnigs Mann:
Drum halt ich ihn fьr eigen, ich hцrt es ihn gestehn.”
Da sprach die schцne Kriemhild: “So wдr mir ьbel geschehn. (845)
Wie hдtten so geworben die edeln Brьder mein,
Dass ich des Eigenmannes Gemahl sollte sein?
Drum will ich, Brunhilde, gar freundlich dich bitten,
Lass mir zu Lieb die Rede hinfort mit gьtlichen Sitten.” (846)
“Ich kann sie nicht lassen,” die Kцnigin begann;
“Wozu sollt ich entsagen so manchem Rittersmann,
Der uns mit dem Degen zu Dienst ist untertan?”
Die schцne Kriemhilde da sehr zu zьrnen begann. (847)
“Dem musst du wohl entsagen, dass er in der Welt
Dir irgend Dienste leiste. Werter ist der Held
Als mein Bruder Gunther, der Degen unverzagt;
Erlasse mich der Dinge, die du mir jetzo gesagt. (848)
Auch muss mich immer wundern, wenn er dein Dienstmann ist
Und du ob uns beiden so gewaltig bist,
Warum er dir so lange den Zins verseЯen hat?
Deines Ьbermutes bin ich in Wahrheit nun satt.” (849)
“Du willst dich ьberheben,” sprach die Kцnigin,
“Wohlan, ich will doch schauen, ob man dich kьnftighin
So hoch in Ehren halte als man mich selber tut.”
Da waren beide Frauen in sehr zornigem Mut. (850)
Da sprach Frau Kriemhilde: “Das wird dir wohl bekannt:
Da du meinen Siegfried dein eigen hast genannt,
So sollen heut die Degen der beiden Kцnge sehn,
Ob vor des Kцnigs Weibe ich zur Kirche mцge gehn. (851)
“Du musst noch heute schauen, dass ich bin edelfrei,
Und dass mein Mann viel werter als der deine sei;
Auch denk ich, wird mich deshalb niemand Hochmuts zeihn.
Du sollst noch heute schauen, wie die Eigenholdin dein (852)
Zu Hof geht vor den Helden in Burgondenland.
Ich selbst will hцher gelten, als man je gekannt
Eine Kцnigstochter, die hier die Krone trug.”
Unter den Frauen hob sich da groЯen Neides genug. (853)
Da sprach Brunhilde wieder: “Willst du nicht eigen sein,
So musst du dich scheiden mit den Frauen dein
Von meinem Ingesinde, wenn wir zum Mьnster gehn.”
Zur Antwort gab Kriemhilde: Das soll in Wahrheit geschehn.” (854)
“Nun kleidet euch, ihr Maide,” sprach Siegfriedens Weib,
“Ich will hier frei von Schande behalten meinen Leib.
Lasst es heute schauen, besitzt ihr reichen Staat:
Sie soll es noch verleugnen was sie mir vorgehalten hat.” (855)
Ihnen war das leicht zu raten; sie suchten reiches Kleid.
Bald sah man wohlgezieret viel Fraun und manche Maid.
Da ging mit dem Gesinde des edeln Kцnigs Weib;
Da ward auch wohlgezieret der schцnen Kriemhilde Leib, (856)
Mit dreiundvierzig Maiden, die sie zum Rhein gebracht;
Die trugen lichte Zeuge, in Arabia gemacht.
So kamen zu dem Mьnster die Mдgdlein wohlgetan:
Ihrer harrten vor dem Hause die Degen in Siegfrieds Bann. (857)
Die Leute nahm es Wunder, warum das geschah,
Dass man die Kцniginnen so geschieden sah,
Und dass sie nicht zusammen gingen so wie eh.
Das geriet noch manchem Degen zu Sorgen und groЯem Weh. (858)
Da stand vor dem Mьnster Kцnig Gunthers Weib:
Da fanden manche Ritter holden Zeitvertreib
Bei den schцnen Frauen, die sie da nahmen wahr.
Da kam die schцne Kriemhild mit mancher herrlichen Schar. (859)
Was Kleider sie getragen eines edeln Ritters Kind,
Gegen ihr Gesinde war alles nur ein Wind.
Sie war so reich an Gьte, dass dreiЯig Kцnigsfraun
Die Pracht nicht zeigen mochten, die an der einen war zu schaun. (860)
Was man sich wьnschen mцchte, niemand konnte sagen,
Dass er so reiche Kleider je gesehen tragen,
Als da zur Stunde trugen ihre Mдgdlein wohlgetan.
Brunhilden wars zu Leide, sonst hдtt es Kriemhild nicht getan. (861)
Nun kamen sie zusammen vor dem Mьnster weit.
Die Hausfrau des Kцnigs in ihrem Zorn und Neid
HieЯ da mit schnцden Worten Kriemhilden stille stehn:
“Es soll vor Kцnigsweihe die Eigenholdin nicht gehn.” (862)
Da sprach die schцne Kriemhild, zornig war ihr Mut:
“Hдttest du noch geschwiegen, das wдr dir leichtlich gut.
Du hast geschдndet selber deinen schцnen Leib:
Wie mocht eines Mannes Kebse je werden Kцnigesweib?” (863)
“Wen willst du hier verkebsen?”, sprach des Kцnigs Weib.
“Das tu ich dich,” sprach Kriemhild: “Deinen schцnen Leib
hat Siegfried erst geminnet, mein viel lieber Mann:
Wohl war es nicht mein Bruder, der dir dein Magdtum abgewann. (864)
“Wo blieben deine Sinne? Es war eine arge List,
Dass du ihn lieЯest minnen, wenn er dein Dienstmann ist.
Ich hцre dich,” sprach Kriemhild, “ohn alle Ursach klagen.”
“In Wahrheit,” sprach Brunhilde, “was will ich doch Gunthern sagen.” (865)
“Wie mag mich das gefдhrden? Dich hat dein Stolz betrogen:
Du hast mich mit Reden in deinen Dienst gezogen.
Das wisse du in Treuen, es ist mir immer leid:
Ich bin zu trauter Freundschaft dir nimmer wieder bereit.” (866)
Da weinte Brunhilde; Kriemhild es nicht verhing,
Vor des Kцnigs Weibe sie in das Mьnster ging
Mit ihrem Ingesinde. Da hob sich groЯer Hass;
Es wurden lichte Augen sehr getrьbt davon und nass. (867)
Wie man da Gott auch diente, was man immer sang,
Es wдhrte Brunhilden die Weile viel zu lang,
Denn ihr war allzutrьbe der Sinn und auch der Mut:
Das musste bald entgelten mancher Degen kьhn und gut. (868)
Brunhild mit ihren Frauen ging vor das Mьnster stehn.
Sie dacht: “Ich muss von Kriemhild noch mehr zu hцren sehn,
Wes mich so laut geziehn hat das wortscharfe Weib:
Und hat er sichs gerьhmet, es geht ihm warhlich an den Leib!” (869)
Da kam die edle Kriemhild mit manchem kьhnen Mann.
Da sprach die edle Brunhild: “Nun haltet wieder an;
Ihr wolltet mich verkebsen: Lasst uns Beweise sehn.
Mir ist von euern Reden, das wisset, ьbel geschehn.” (870)
Da sprach Frau Kriemhilde: Was lieЯt ihr mich nicht gehn?
Ich bezeug es mitdem Golde, das an meiner Hand zu sehn.
Das brachte mir Siegfried, als er bei euch lag.”
Nie erlebte Brunhild wohl einen leidigern Tag. (871)
Sie sprach: “Dies Gold, das edle, wurde mir gestohlen
Und ist mir lange Jahre freventlich verhohlen:
Ich komme nun dahinter, wer es mir hat genommen.”
Die Frauen waren beide in groЯen Unmut gekommen. (872)
Da sprach wieder Kriemhild: “Ich will nicht sein der Dieb;
Du hдttest schweigen sollen, wдr dir Ehre lieb:
Ich bezeug es mit dem Gьrtel, den ich umgetan,
Ich habe nicht gelogen: Wohl wurde Siegfried dein Mann.” (873)
Aus Seide von Ninnive sie eine Borte trug
Besetzt mit Edelsteinen, die war wohl schцn genug.
Als Brunhild sie erblickte, zu weinen hub sie an.
Das musste Gunther wissen, und alle die ihm untertan. (874)
Da sprach die Kцnigstochter: “Nun sendet mir hierher
Den Kцnig vom Rheine: Erfahren soll es der,
Wie hier seine Schwester hцhnte meinen Leib:
Sie sagt vor allen Leuten, ich sei Siegfriedens Weib.” (875)
Der Kцnig kam mit Recken: Als er weinen sah
Brunhilde seine Traute, gar gьtlich sprach er da:
“Sagt mir, liebe Fraue, ist euch ein Leid geschehn?”
Sie sprach zu dem Kцnige: “Ich muss unfrцhlich hier stehn. (876)
“Aller meiner Ehre will die Schwester dein
Gerne mich berauben; dir soll geklaget sein,
Sie sagt: Ich sei die Kebse von Siegfried ihrem Mann.”
Da sprach Kцnig Gunther: “So hat sie ьbel getan.” (877)
“Sie trдgt hier meinen Gьrtel, den ich lдngst verloren,
Und mein Gold das rote. Dass ich je ward geboren
Muss ich sehr beklagen. Entlдdst du Kцnig hehr
Mich nicht der groЯen Schande, so minn ich dich nimmer mehr.” (878)
Da sprach Kцnig Gunther: “Lasst Siegfried zu uns gehn.
Hat er sichs gerьhmet, so muss ers eingestehn,
Oder muss es leugnen, der Held aus Niederland.”
Da ward der kьhne Siegfried bald hin zu ihnen gesandt. (879)
Als Siegfried der Degen die Unmutvollen sah,
Und von dem Grund nicht wusste, balde sprach er da:
“Was weinen diese Frauen? Das macht mir doch bekannt:
Oder wessentwillen habt ihr Herrn nach mir gesandt?” (880)
Da sprach Kцnig Gunther: “GroЯ Herzleid sind ich hier.
Eine Mдre sagte meine Frau Brunhilde mir:
Du hast dich gerьhmet, du wдrst ihr erster Mann;
So spricht dein Weib Kriemhilde: Hast du Degen das getan?” (881)
“Niemals,” sprach da Siegfried; “und hat sie das gesagt,
Nicht eher will ich ruhen, bis sie es schwer beklagt;
Auch will ich es erhдrten vor deinem ganzen Bann
Mit meinen hohen Eiden, dass ich die Rede nicht getan.” (882)
Da sprach der Fьrst vom Rheine: “Wohlan, das zeige mir:
Der Eid, den du geboten, geschieht der gleich allhier,
Aller falschen Dinge lass ich dich ledig gehn.”
Man sah in einem Ringe die von Burgonden stehn. (883)
Da bot der kьhne Siegfried zum Eide bin die Hand.
Da sprach der reiche Kцnig: “Jetzt hab ich wohl erkannt,
Dass ihr hieran unschuldig; ihr sollt des ledig gehn:
Des euch zieh Kriemhilde, es ist nicht von euch geschehen.” (884)
Da sprach wieder Siegfried: “Und kommt es ihr zu Gut,
Dass deinem schцnen Weibe sie so betrьbt den Mut,
Das wдre mir wahrlich aus der MaЯen leid.”
Da blickten zueinander die Ritter kьhn udn allbereit. (885)
“Man soll so Frauen ziehen,” sprach Siegfried der Degen,
“Dass sie ьppge Reden lassen unterwegen;
Verbiet es deinem Weibe, ich will es meinem tun.
Solchen Ьbermutes in Wahrheit schдm ich mich nun.” (886)
Viel schцne Frauen wurden durch Reden schon entzweit.
Da zeigte Brunhilde solche Traurigkeit,
Dass es erbarmen musste die in Gunthers Bann:
Da kam von Tronje Hagen zu der Kцnigin heran. (887)
Er fragte was ihr wдre, weil er sie weinend fand;
Sie sagt' ihm die Mдre. Er gelobt' ihr gleich zur Hand,
Dass es bьЯen solle der Kriemhilde Mann,
Oder amn treff ihn nimmer unter Frцhlichen an. (888)
Ьber die Rede kamen Ortwein und Gernot,
Allda die Helden rieten zu Siegfriedens Tod.
Dazu kam auch Geiselher, der schцne Ute Kind.
Als er die Rede hцrte, sprach der Getreue geschwind: (889)
“Weh, ihr guten Recken, warum tut ihr das?
Siegfried ja verdiente niemals solchen Hass,
Dass er darum verlieren Leben sollt und Leib:
Auch sind es viel Dinge, um die wohl zьrnet ein Weib.” (890)
“Sollen wir Gдuche ziehen?”, sprach Hagen dagegen,
“
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Die Sдttel und die Schilde man da bereiten lieЯ.
Den Rittern und den Frauen, die er sich folgen hieЯ,
Gab man was sie wollten: Zu wьnschen blieb nichts mehr.
Er brachte seinen Freunden manchem stolzen Gast daher. (787)
Nun wandten sich die Boten zurьck und eilten sehr.
Da kam von Norwegen Gere, der Degen hehr
Und wurde wohl empfangen: Sie schwangen sich zu Tal
Von Rossen und von Mдhren dort vor Kцnig Gunthers Saal. (788)
Die Jungen und die Alten kamen, wie man tut,
Und fragten nach der Mдre. Da sprach der Ritter gut:
“Wenn ichs dem Kцnig sage, wird es auch euch bekannt.”
Er ging mit den Gesellen dahin, wo er Gunthern fand. (789)
Der Kцnig vor Freude von dem Sessel sprang:
Dass sie so blad gekommen, sagt' ihnen Dank
Brunhild die Schцne. Zu den Boten sprach er da:
“Wie gehabt sich Siegried, von dem mir Liebe viel geschah?” (790)
Da sprach der kьhne Gere: “Er ward der Freude rot,
Er und eure Schwester. So holde Mдr entbot
Seinen Freunden wahrlich nie zuvor ein Mann
Als euch Kцnig Siegfried und sein Vater hat getan.” (791)
Da sprach zum Markgrafen des reichen Kцnigs Weib:
“Nun sagt mir, kommt euch Kriemhild? Hat noch ihr schцner Leib
Die hohe Zier behalten, deren sie mochte pflegen?”
Sie wird euch sicher kommen,” sprach da Gere der Degen. (792)
Ute lieЯ den Boten gar balde vor sich gehn.
Da war es ohn ihr Fragen wohl an ihr zu verstehn
Was sie zu wissen wьnsche: “War Kriemhild noch wohlauf?”
Das sagt' er, und sie komme nach kurzer Stunden Verlauf. (793)
Auch wurde nicht verhohlen am Hof der Botenfold,
Den ihnen Siegfried schenkte, die Kleider und das Gold:
Die lieЯ man alle schauen in der drei Fьrsten Bann.
Um seine groЯe Milde pries man hцchlich den Mann. (794)
“Er mag wohl,” sprach da Hagen, “mit vollen Hдnden geben;
Er kцnnt es nicht verschwenden und sollt er ewig leben.
Den Hort der Nibelungen beschlieЯt des Kцnigs Hand;
Hei! Dass er jemals kдme in der Burgonden Land!” (795)
Das ganze Hofgesinde freute sich dazu,
Dass sie kommen sollten: Da waren spдt und frьh
Die Herren sehr beflieЯen in der drei Kцnge Bann:
Gar viel der hohen Sitze man zu errichten begann. (796)
Haunolt der kьhne und Sindold der Degen
Hatten wenig MuЯe: Sie mussten stьndlich pflegen
Des Schenk– und Truchsess-Amtes, und richten manche Bank;
Auch Ortwein war behilflich: Des sagt' ihnen Gunther Dank. (797)
Rumolt der Kьchenmeister, wie herrscht' er in der Zeit
Ob seinen Untertanen! Gar manchen Kessel weit,
Hдfen und Pfannen, hei, was man deren fand!
Denen ward da Kost bereitet, die da kamen in das Land. (798)
* Der Frauen Arbeiten waren auch nicht klein:
Sie zierten ihre Kleider, worauf manch edler Stein.
Des Strahlen ferne glдnzten, gewirkt war in das Gold;
Wenn sie die anlegten, ward ihnen mдnniglich hold. (799)
13. Abenteuer
Wie sie zum Hofgelage fuhren
All ihr Bemьhen lassen wir nun sein
Und sagen wie Frau Kriemhild und ihre Mдgdelein
Hin zum Rheine fuhren von Nibelungenland.
Nie trugen Rosse wieder so manches reiche Gewand. (800)
Viel Saumschreine wurden versendet auf den Wegen;
Da ritt mit seinen Freunden Siegfried der Degen
Und die Kцnigstochter in hoher Freuden Wahn:
Da war es ihnen allen zu groЯem Leide getan. (801)
Sie lieЯen in der Heimat Siegfrieds Kindelein,
Den Sohn der Kriemhilde; das musste wohl so sein.
Aus ihrer Hofreise erwuchs ihm viel Beschwer:
Seinen Vater, seine Mutter er sah das Kindlein nimmermehr. (802)
Auch ritt mit ihnen dannen Siegmund der Kцnig hehr;
Hдtt er ahnen kцnnen, wie es ihm nachher
Beim Hofgelag erginge, er hдtt es nicht gesehn:
Ihm konnt an lieben Freunden grцЯer Leid nicht geschehn. (803)
Vorausgesandte Boten verhieЯen sie bei Zeit:
Entgegen ritten ihnen in herrlichem Geleit
Von Utens Freunden viele und Kцnig Gunthers Bann:
Der Wirt fьr seine Gдste sich zu befleiЯen begann. (804)
Er ging zu Brunhilden, wo er sie sitzen fand:
“Wie empfing euch meine Schwester, da ihr kamet in dies Land?
So will ich, dass ihr Siegfrieds Gemahl empfangen sollt!”
“Das tu ich,” sprach sie, “gerne: ich bin ihr billiglich hold.” (805)
Da sprach der reiche Kцnig: Sie kommen morgen frьh:
Wollt ihr sie empfangen, so greifet balde zu,
Dass sie uns in der Veste nicht ьberraschen hie:
Mir kamen liebre Gдste wohl noch niemals als sie.” (806)
Ihre Mдgdelein und Frauen lieЯ sie da zur Hand
Gute Kleider suchen, die besten, die man fand,
Die sollt ihr Ingesinde vor den Gдsten tragen:
Das taten sie doch gerne, das mag man fьr Wahrheit sagen. (807)
Da eilten auch zu dienen die in Gunthers Lehn;
Alle seine Recken hieЯ er mit sich gehn.
Da ritt die Kцnigsfraue herrlich hindann;
Da ward den lieben Gдsten ein schцnes GrьЯes getan. (808)
In wie hohen Freuden da empfing man sie!
Sie dдuchte, dass Kriemhilde Frau Brunhilden nie
So wohl empfangen habe in Burgondenland.
Allen die es sahen ward hohe Wonne bekannt. (809)
Nun war auch Siegfried kommen mit seiner Leute Heer.
Da sah man die Helden sich wenden hin und her
Im Feld allenthalben mit ungezдhlten Scharen.
Da konnte sich vor Drдngen und Stдuben niemand bewahren. (810)
Als der Wirt des Landes Siegfrieden sah
Und Siegmund den Kцnig, wie freundlich sprach er da:
“Nun seid mir hochwillkommen und all den Freunden mein;
Wir wollen hohes Mutes ob eurer Hofreise sein.” (811)
“Nun lohn euch Gott,” sprach Siegmund, der ehrbegierge Mann,
“Seit sich euch zum Freunde Siegfried gewann,
War es all mein Sinnen, wie ich euch mцchte sehn.”
Da sprach der Kцnig Gunther: “Nun freut mich, dass es geschehn.” (812)
Siegfried ward empfangen wie man das wohl gesollt,
Mit viel groЯen Ehren; ein jeder war ihm hold.
Des half mit Rittersitten Gernot und Geiselher;
Man bot es leiben Gдsten so gьtlich wohl nimmermehr. (813)
Nun konnten in der Nдhe sich die Kцniginnen schaun.
Da sah man Sдttel ledig: da wurden schцne Fraun
Von der Helden Hдnden gehoben auf das Gras:
Wer gerne Frauen diente, wie selten der da mьЯig saЯ! (814)
Da gingen zueinander die Frauen minniglich.
Sehr darьber freuten viel der Ritter sich,
Dass der Beiden GrьЯen so minniglich erging.
Da sah man manchen Recken der Frauendienste beging. (815)
Das herrliche Gesinde nahm sich bei der Hand;
Zьchtiglich sich neigen man da nicht selten fand
Und minniglich sich kьssen viel Frauen wohlgetan.
Das freuten sich zu schauen die in der Kцnige Bann. (816)
Sie versдumten sich nicht lдnger, sie ritten nach der Stadt.
Der Wirt seinen Gдsten zu beweisen bat,
Dass man sie gerne sдhe in der Burgonden Land.
Manches schцne Kampfspiel man vor den Jungfrauen fand. (817)
Da lieЯ von Tronje Hagen und auch Ortewein,
Wie sie gewaltig waren, wohl offenkundig sein;
Was sie gebieten mochten, das wurde gleich getan.
Man sah die lieben Gдste viel Dienst von ihnen empfahn. (818)
Mancher Schild erhallte vor der Veste Thor
Von Stichen und von StцЯen. Lange hielt davor
Der Wirt mit seinen Gдsten bevor sie zogen ein:
In Kurzweile mochten die Stunden rasch zerronnen sein. (819)
Vor den weiten Pallas sie nun in Freuden ritten.
Viel kunstreiche Decken, gut und wohl geschnitten,
Sah man von den Sдtteln den Frauen wohlgetan
Allenthalben hangen: Da kamen Diener heran. (820)
Zu ihrer Ruhe brachte man die Gдste da.
Hin und wieder blicken man Brunhilden sah
Nach Kriemhild der Frauen; schцn war sie genug:
Den Glanz noch vor dem Golde ihre hehre Farbe trug. (821)
Da vernahm man allenthalben zu Wormes in der Stadt
Den Jubel des Gesindes, Kцnig Gunther bat
Dankwarten seinen Marschall, er mцg es wohl verpflegen:
Da lieЯ er das Gesinde in gute Herbergen legen. (822)
DrauЯen und darinnen bekцstigte man sie:
So wohl gewartet wurde fremder Gдste nie.
Was einer wьnschen mochte, das war ihm gern gewдhrt:
So reich war der Kцnig, es wurde keinem was verwehrt. (823)
Man dient' ihnen freundlich und ohn allen Hass.
Der Kцnig zu Tische mit seinen Gдsten saЯ;
Siegfrieden lieЯ man sitzen wie er sonst getan.
Mit ihm ging zu den Stьhlen mancher waidliche Mann. (824)
Zwцlfhundert Recken sich an die Tafel hin
Mit ihm zu Tische setzten: Brunhild die Kцnigin
Gedachte, wie ein Dienstmann nicht reicher mцge sein.
Noch war sie ihm so gьnstig, sie lieЯ ihn gerne gedeihn. (825)
An jenem Abende, da so der Kцnig saЯ,
Viel reiche Kleider wurden da vom Weine nass;
Wenn die Schenken sollten zu den Tischen gehn,
Da sah man volle Dienste mit groЯem FleiЯe geschehn. (826)
Wie bei den Gelagen immer Sitte mochte sein,
LieЯ man zur Ruhe gehen Fraun und Mдgdelein.
Von wannen wer gekommen, der Wirt ihm Sorge trug:
In gьtlichen Ehren gab man da jedem genug. (827)
Als die Nacht zu Ende, sich hob des Tages Schein,
Da sah man aus den Kisten manchen Edelstein
Auf gutem Kleid erglдnzen; das schuf der Frauen Hand.
Da ward hervorgesuchet manches schцne Gewand. (828)
Bevor es vцllig tagte, da kamen vor den Saal
Ritter viel und Knechte: da hob sich wieder Schall
Vor einer Frьhmesse, die man dem Kцnig sang.
So ritten junge Helden, der Kцnig sagt' ihnen Dank. (829)
Da klangen die Posaunen von manchem krдftgen StoЯ;
Der Flцten und Trommeten Schallen ward so groЯ,
Worms die weite Veste gab lauten Widerhall.
Da kamen auf den Rossen die kьhnen Helden ьberall. (830)
Da hob sich in dem Lande ein hohes Ritterspiel
Von manchem guten Recken: Da sah man ihrer viel,
Deren junge Herzen fьllte froher Mut.
Man sah da unter Schilden viel Ritter zierlich und gut. (831)
Da saЯ in den Fenstern manch herrliches Weib
Und viel der schцnen Maide: Gezieret war ihr Leib.
Da sahen sie turnieren manchen kьhnen Mann:
Der Wirt mit seinen Freunden zu reiten selber begann. (832)
So vertrieben sie die Weile, die dдuchte sie nicht lang.
Da lud sie zum Dome mancher Glockenklang:
Den Frauen kamen Rosse, da ritten sie hindann;
Den edeln Kцniginnen folgte mancher kьhne Mann (833)
Sie stiegen vor dem Mьnster nieder auf das Gras.
Noch hegte zu den Gдsten Brunhilden keinen Hass.
Sie gingen unter Krone in das Mьnster weit:
Bald schied sich diese Liebe: Das wirkte heftiger Neid. (834)
Da sie gehцrt die Messe, sah man sie weiter ziehn
Unter hohen Ehren. Sie gingen heiter hin
Zu des Kцnigs Tischen. Ihre Freude nicht erlag
Bei diesen Lustbarkeiten bis gegen den elften Tag. (835)
* Die Kцnigin gedachte: “Ich wills nicht lдnger tragen.
Wie ich es fьgen mцge, Kriemhilde muss mir sagen
Warum uns doch so lange den Zins versaЯ ihr Mann:
Der ist doch unser Eigen: Der Frag ich nicht entraten kann.” (836)
* So harrte sie der Stunde, bis es der Teufel riet,
Dass sie das Hofgelage und die Lust mit Leide schied.
Was ihr lag am Herzen, zu frьh nur musst es kommen:
Drum ward in manchen Landen durch sie viel Jammer vernommen. (837)
14. Abenteuer
Wie die Kцniginnen sich schalten
Es war vor einer Vesper als man den Schall vernahm,
Der von manchem Recken auf dem Hofe kam:
Sie stellten Ritterspiele Kurzweil halber an.
Da eilten es zu schauen der Frauen viel und mancher Mann. (838)
Da saЯen beisammen die Kцniginnen reich
Und gedachten zweier Recken, die waren ohne Gleich.
Da sprach die schцne Kriemhild: “Ich hab einen Mann:
Alle diese Reiche wдren ihm billig untertan.” (839)
Da sprach Frau Brunhilde: “Wie kцnnte das wohl sein?
Wenn anders niemand lebte, als du und er allein,
So mцchten ihm die Reiche wohl zu Gebote stehn:
So lange Gunther lebet, so kann es nimmer geschehn.” (840)
Da sprach Kriemhilde wieder: “Siehst du, wie er steht,
Wie er da so herrlich vor allen Recken geht,
Wie der lichte Vollmond vor den Sternen tut!
Darob mag ich wohl immer tragen frцhlichen Mut.” (841)
Da sprach Frau Brunhilde: “Dein Mann sei noch so schцn,
So waidlich und bieder, so muss doch drьber gehn
Gunther der Recke, der edle Bruder dein:
Der muss vor allen Kцnigen, das wisse du wahrlich, sein.” (842)
Da sprach Kriemhilde wieder: “So teuer ist mein Mann,
Dass er nicht unverdienet dies Lob von mir gewann.
An gar manchen Dingen ist seine Ehre groЯ:
Das glaube mir, Brunhilde, er ist wohl Gunthers Genoss!” (843)
“Das sollst du mir, Kriemhilde, im Argen nicht verstehn,
Es ist auch meine Rede nicht ohne Grund geschehn:
Ich hцre es beide sagen, als ich zuerst sie sah,
Und als des Kцnigs Willen in meinen Spielen geschah, (844)
Und da er meine Minne so ritterlich gewann,
Da sagt' es Siegfried selber, er sei des Kцnigs Mann:
Drum halt ich ihn fьr eigen, ich hцrt es ihn gestehn.”
Da sprach die schцne Kriemhild: “So wдr mir ьbel geschehn. (845)
Wie hдtten so geworben die edeln Brьder mein,
Dass ich des Eigenmannes Gemahl sollte sein?
Drum will ich, Brunhilde, gar freundlich dich bitten,
Lass mir zu Lieb die Rede hinfort mit gьtlichen Sitten.” (846)
“Ich kann sie nicht lassen,” die Kцnigin begann;
“Wozu sollt ich entsagen so manchem Rittersmann,
Der uns mit dem Degen zu Dienst ist untertan?”
Die schцne Kriemhilde da sehr zu zьrnen begann. (847)
“Dem musst du wohl entsagen, dass er in der Welt
Dir irgend Dienste leiste. Werter ist der Held
Als mein Bruder Gunther, der Degen unverzagt;
Erlasse mich der Dinge, die du mir jetzo gesagt. (848)
Auch muss mich immer wundern, wenn er dein Dienstmann ist
Und du ob uns beiden so gewaltig bist,
Warum er dir so lange den Zins verseЯen hat?
Deines Ьbermutes bin ich in Wahrheit nun satt.” (849)
“Du willst dich ьberheben,” sprach die Kцnigin,
“Wohlan, ich will doch schauen, ob man dich kьnftighin
So hoch in Ehren halte als man mich selber tut.”
Da waren beide Frauen in sehr zornigem Mut. (850)
Da sprach Frau Kriemhilde: “Das wird dir wohl bekannt:
Da du meinen Siegfried dein eigen hast genannt,
So sollen heut die Degen der beiden Kцnge sehn,
Ob vor des Kцnigs Weibe ich zur Kirche mцge gehn. (851)
“Du musst noch heute schauen, dass ich bin edelfrei,
Und dass mein Mann viel werter als der deine sei;
Auch denk ich, wird mich deshalb niemand Hochmuts zeihn.
Du sollst noch heute schauen, wie die Eigenholdin dein (852)
Zu Hof geht vor den Helden in Burgondenland.
Ich selbst will hцher gelten, als man je gekannt
Eine Kцnigstochter, die hier die Krone trug.”
Unter den Frauen hob sich da groЯen Neides genug. (853)
Da sprach Brunhilde wieder: “Willst du nicht eigen sein,
So musst du dich scheiden mit den Frauen dein
Von meinem Ingesinde, wenn wir zum Mьnster gehn.”
Zur Antwort gab Kriemhilde: Das soll in Wahrheit geschehn.” (854)
“Nun kleidet euch, ihr Maide,” sprach Siegfriedens Weib,
“Ich will hier frei von Schande behalten meinen Leib.
Lasst es heute schauen, besitzt ihr reichen Staat:
Sie soll es noch verleugnen was sie mir vorgehalten hat.” (855)
Ihnen war das leicht zu raten; sie suchten reiches Kleid.
Bald sah man wohlgezieret viel Fraun und manche Maid.
Da ging mit dem Gesinde des edeln Kцnigs Weib;
Da ward auch wohlgezieret der schцnen Kriemhilde Leib, (856)
Mit dreiundvierzig Maiden, die sie zum Rhein gebracht;
Die trugen lichte Zeuge, in Arabia gemacht.
So kamen zu dem Mьnster die Mдgdlein wohlgetan:
Ihrer harrten vor dem Hause die Degen in Siegfrieds Bann. (857)
Die Leute nahm es Wunder, warum das geschah,
Dass man die Kцniginnen so geschieden sah,
Und dass sie nicht zusammen gingen so wie eh.
Das geriet noch manchem Degen zu Sorgen und groЯem Weh. (858)
Da stand vor dem Mьnster Kцnig Gunthers Weib:
Da fanden manche Ritter holden Zeitvertreib
Bei den schцnen Frauen, die sie da nahmen wahr.
Da kam die schцne Kriemhild mit mancher herrlichen Schar. (859)
Was Kleider sie getragen eines edeln Ritters Kind,
Gegen ihr Gesinde war alles nur ein Wind.
Sie war so reich an Gьte, dass dreiЯig Kцnigsfraun
Die Pracht nicht zeigen mochten, die an der einen war zu schaun. (860)
Was man sich wьnschen mцchte, niemand konnte sagen,
Dass er so reiche Kleider je gesehen tragen,
Als da zur Stunde trugen ihre Mдgdlein wohlgetan.
Brunhilden wars zu Leide, sonst hдtt es Kriemhild nicht getan. (861)
Nun kamen sie zusammen vor dem Mьnster weit.
Die Hausfrau des Kцnigs in ihrem Zorn und Neid
HieЯ da mit schnцden Worten Kriemhilden stille stehn:
“Es soll vor Kцnigsweihe die Eigenholdin nicht gehn.” (862)
Da sprach die schцne Kriemhild, zornig war ihr Mut:
“Hдttest du noch geschwiegen, das wдr dir leichtlich gut.
Du hast geschдndet selber deinen schцnen Leib:
Wie mocht eines Mannes Kebse je werden Kцnigesweib?” (863)
“Wen willst du hier verkebsen?”, sprach des Kцnigs Weib.
“Das tu ich dich,” sprach Kriemhild: “Deinen schцnen Leib
hat Siegfried erst geminnet, mein viel lieber Mann:
Wohl war es nicht mein Bruder, der dir dein Magdtum abgewann. (864)
“Wo blieben deine Sinne? Es war eine arge List,
Dass du ihn lieЯest minnen, wenn er dein Dienstmann ist.
Ich hцre dich,” sprach Kriemhild, “ohn alle Ursach klagen.”
“In Wahrheit,” sprach Brunhilde, “was will ich doch Gunthern sagen.” (865)
“Wie mag mich das gefдhrden? Dich hat dein Stolz betrogen:
Du hast mich mit Reden in deinen Dienst gezogen.
Das wisse du in Treuen, es ist mir immer leid:
Ich bin zu trauter Freundschaft dir nimmer wieder bereit.” (866)
Da weinte Brunhilde; Kriemhild es nicht verhing,
Vor des Kцnigs Weibe sie in das Mьnster ging
Mit ihrem Ingesinde. Da hob sich groЯer Hass;
Es wurden lichte Augen sehr getrьbt davon und nass. (867)
Wie man da Gott auch diente, was man immer sang,
Es wдhrte Brunhilden die Weile viel zu lang,
Denn ihr war allzutrьbe der Sinn und auch der Mut:
Das musste bald entgelten mancher Degen kьhn und gut. (868)
Brunhild mit ihren Frauen ging vor das Mьnster stehn.
Sie dacht: “Ich muss von Kriemhild noch mehr zu hцren sehn,
Wes mich so laut geziehn hat das wortscharfe Weib:
Und hat er sichs gerьhmet, es geht ihm warhlich an den Leib!” (869)
Da kam die edle Kriemhild mit manchem kьhnen Mann.
Da sprach die edle Brunhild: “Nun haltet wieder an;
Ihr wolltet mich verkebsen: Lasst uns Beweise sehn.
Mir ist von euern Reden, das wisset, ьbel geschehn.” (870)
Da sprach Frau Kriemhilde: Was lieЯt ihr mich nicht gehn?
Ich bezeug es mitdem Golde, das an meiner Hand zu sehn.
Das brachte mir Siegfried, als er bei euch lag.”
Nie erlebte Brunhild wohl einen leidigern Tag. (871)
Sie sprach: “Dies Gold, das edle, wurde mir gestohlen
Und ist mir lange Jahre freventlich verhohlen:
Ich komme nun dahinter, wer es mir hat genommen.”
Die Frauen waren beide in groЯen Unmut gekommen. (872)
Da sprach wieder Kriemhild: “Ich will nicht sein der Dieb;
Du hдttest schweigen sollen, wдr dir Ehre lieb:
Ich bezeug es mit dem Gьrtel, den ich umgetan,
Ich habe nicht gelogen: Wohl wurde Siegfried dein Mann.” (873)
Aus Seide von Ninnive sie eine Borte trug
Besetzt mit Edelsteinen, die war wohl schцn genug.
Als Brunhild sie erblickte, zu weinen hub sie an.
Das musste Gunther wissen, und alle die ihm untertan. (874)
Da sprach die Kцnigstochter: “Nun sendet mir hierher
Den Kцnig vom Rheine: Erfahren soll es der,
Wie hier seine Schwester hцhnte meinen Leib:
Sie sagt vor allen Leuten, ich sei Siegfriedens Weib.” (875)
Der Kцnig kam mit Recken: Als er weinen sah
Brunhilde seine Traute, gar gьtlich sprach er da:
“Sagt mir, liebe Fraue, ist euch ein Leid geschehn?”
Sie sprach zu dem Kцnige: “Ich muss unfrцhlich hier stehn. (876)
“Aller meiner Ehre will die Schwester dein
Gerne mich berauben; dir soll geklaget sein,
Sie sagt: Ich sei die Kebse von Siegfried ihrem Mann.”
Da sprach Kцnig Gunther: “So hat sie ьbel getan.” (877)
“Sie trдgt hier meinen Gьrtel, den ich lдngst verloren,
Und mein Gold das rote. Dass ich je ward geboren
Muss ich sehr beklagen. Entlдdst du Kцnig hehr
Mich nicht der groЯen Schande, so minn ich dich nimmer mehr.” (878)
Da sprach Kцnig Gunther: “Lasst Siegfried zu uns gehn.
Hat er sichs gerьhmet, so muss ers eingestehn,
Oder muss es leugnen, der Held aus Niederland.”
Da ward der kьhne Siegfried bald hin zu ihnen gesandt. (879)
Als Siegfried der Degen die Unmutvollen sah,
Und von dem Grund nicht wusste, balde sprach er da:
“Was weinen diese Frauen? Das macht mir doch bekannt:
Oder wessentwillen habt ihr Herrn nach mir gesandt?” (880)
Da sprach Kцnig Gunther: “GroЯ Herzleid sind ich hier.
Eine Mдre sagte meine Frau Brunhilde mir:
Du hast dich gerьhmet, du wдrst ihr erster Mann;
So spricht dein Weib Kriemhilde: Hast du Degen das getan?” (881)
“Niemals,” sprach da Siegfried; “und hat sie das gesagt,
Nicht eher will ich ruhen, bis sie es schwer beklagt;
Auch will ich es erhдrten vor deinem ganzen Bann
Mit meinen hohen Eiden, dass ich die Rede nicht getan.” (882)
Da sprach der Fьrst vom Rheine: “Wohlan, das zeige mir:
Der Eid, den du geboten, geschieht der gleich allhier,
Aller falschen Dinge lass ich dich ledig gehn.”
Man sah in einem Ringe die von Burgonden stehn. (883)
Da bot der kьhne Siegfried zum Eide bin die Hand.
Da sprach der reiche Kцnig: “Jetzt hab ich wohl erkannt,
Dass ihr hieran unschuldig; ihr sollt des ledig gehn:
Des euch zieh Kriemhilde, es ist nicht von euch geschehen.” (884)
Da sprach wieder Siegfried: “Und kommt es ihr zu Gut,
Dass deinem schцnen Weibe sie so betrьbt den Mut,
Das wдre mir wahrlich aus der MaЯen leid.”
Da blickten zueinander die Ritter kьhn udn allbereit. (885)
“Man soll so Frauen ziehen,” sprach Siegfried der Degen,
“Dass sie ьppge Reden lassen unterwegen;
Verbiet es deinem Weibe, ich will es meinem tun.
Solchen Ьbermutes in Wahrheit schдm ich mich nun.” (886)
Viel schцne Frauen wurden durch Reden schon entzweit.
Da zeigte Brunhilde solche Traurigkeit,
Dass es erbarmen musste die in Gunthers Bann:
Da kam von Tronje Hagen zu der Kцnigin heran. (887)
Er fragte was ihr wдre, weil er sie weinend fand;
Sie sagt' ihm die Mдre. Er gelobt' ihr gleich zur Hand,
Dass es bьЯen solle der Kriemhilde Mann,
Oder amn treff ihn nimmer unter Frцhlichen an. (888)
Ьber die Rede kamen Ortwein und Gernot,
Allda die Helden rieten zu Siegfriedens Tod.
Dazu kam auch Geiselher, der schцne Ute Kind.
Als er die Rede hцrte, sprach der Getreue geschwind: (889)
“Weh, ihr guten Recken, warum tut ihr das?
Siegfried ja verdiente niemals solchen Hass,
Dass er darum verlieren Leben sollt und Leib:
Auch sind es viel Dinge, um die wohl zьrnet ein Weib.” (890)
“Sollen wir Gдuche ziehen?”, sprach Hagen dagegen,
“
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